Dienstag, 1. April 2014

Im kulturellen Zentrum Bali`s: Ubud

Wir nahmen von Lombok das Speedboot zurück nach Bali. Zum Glück hatten wir am Pier noch eine halbe Stunde zu warten, ansonsten hätten wir wohl nochmal zurück nach Lombok fahren dürfen…
Sophie hatte nämlich alles wichtige in einer Schublade in unserem Bungalow vergessen! Von Reisepass über Kreditkarten bis zur GoPro. Zum Glück wurde aber das Zimmer schon gereinigt und die überaus netten Angestellten fuhren sofort die drei Kilometer, um Sophie ihr Zeug zurück zu bringen.
Dies passte absolut in unser Bild von den Indonesiern, freundlich, nett und hilfsbereit!
So steht es mittlerweile 1:1 in Sachen Das - Wichtigste - Vergessen...
Mir ist es ja in Bolivien so ergangen, nur dass wir damals über eine Stunde einfache Strecke bei Nacht durch die Wüste fahren mussten! :-)
Am Hafen in Bali angekommen nahmen wir uns für die einstündige Fahrt ins Landesinnere der Insel ein Taxi, schließlich hieß unser Ziel Ubud.
Die Stadt gilt als das kulturelle Zentrum Bali`s und ist deshalb natürlich ein „MUSS“ bei einem Besuch dieser  Insel.
Dort angekommen machten wir auch sogleich einen Spaziergang durch die Stadt, durch seine engen Gassen und stark befahrenen Straßen.
Wir kamen an unzähligen Händlern vorbei die uns lautstark ihre Waren anpriesen! „Hello Boss, come in and have a look!“.
Aber zum Souvenire - Stöbern war die nächsten Tage noch genug Zeit, so kauften wir uns erstmal eine Karte für eine Theateraufführung am Abend und ließen uns dann eine Stunde massieren.
Massieren ließen wir uns die nächsten Tage noch öfter, es ist erstens sehr billig in Bali und zweitens auch sehr entspannend. Und unseren geschundenen Reisekörpern tut ein bisschen Entspannung immer gut! :-)
Danach ging es ins Theater, es war eine Aufführung bei der die Geschichte überwiegend durch Gesang und Tanz erzählt wurde.
Wir fanden es eine sehr interessante Erfahrung, zumal es komplett anders als ein Theater bei uns zu Hause war.
Am nächsten Tag gingen wir am Morgen in den "Monkey Forest".
Direkt in Ubud liegt ein Wald mit Tempeln, welcher von Affen bewohnt und beherrscht wird.
Tausende von ihnen laufen durch die Gänge, sitzen herum oder schwingen sich auf Bäumen von Ast zu Ast.
Beim Durchqueren des Waldes muss man immer aufmerksam sein und auf Affenattacken gefasst sein.
Die Affenbande versucht einem zu stehlen, was sie in die Finger bekommen.
An unserer Wasserflasche hingen so einige unser nächsten Verwandten, aber wir beschützen diese natürlich und gingen stehts als Sieger der Duelle hervor.
Den Nachmittag verbrachte Sophie mit der Jagd nach Souveniren.
Ich hingegen legte mich an den Pool und ließ wieder mal die Seele baumeln.
In und um Ubud gibt es natürlich, wie in vielen Teilen Asiens, Reisfelder.
Aber ca. eine Autostunde entfernt liegen die großen Reisfelder von Jatiluwih, sie gehören seit 2012 sogar zum Weltkulturerbe und waren die Fahrt dorthin wirklich wert!
Ganz untypisch für uns, jedoch total touristisch nahmen wir uns einen Fahrer.
Unser ursprünglicher Plan mit dem Roller zu fahren wurde uns von der schlechten Beschilderung zu nichte gemacht.
Auf dem Weg zu den Reisfeldern brachte uns unser neuer balinesischer Freund zu einem sehr großen, top gepflegtem Tempel.
Nach einem kurzen Spaziergang ging es weiter auf eine Kaffee Plantage.
Wir testeten den ursprünglichen "Bali-Kaffee" sowie ein paar Eigenkreationen der Einheimischen, z.B. Kokosnusskaffee.
Und dann gönnten wir uns sogar noch eine Tasse des berühmten Kopi Luwak Kaffees.
Bei diesem handelt es sich um den angeblich besten Kaffee der Welt.
Dies ist sicherlich Geschmackssache, aber zumindest ist es der teuerste Kaffee der Welt.
Er schmeckt sehr sanft und man kann in ihm kaum Bitterstoffe wahr nehmen.
Das besondere an dem Kaffee ist nicht die Bohne an sich, sondern was mit ihr geschieht.
Die Kaffeekirsche wird von einem katzenähnlichen Tier gefressen, das die Einheimischen Luwak nennen, und dann wieder ausgeschieden.
Die Kaffeebauern müssen sich also die Arbeit machen, neben dem Anbau der Bohnen, auch noch die Exkremente dieses Tiers zu suchen, diese zu sammeln, zu säubern und zu rösten.
Einige finden diese Art von Kaffee eklig, wir waren aber eher der Meinung, wir hätten schon schlimmeres probiert.
Dann ging es endlich zu den Reisfeldern.
Das coole hierbei ist nicht der Reis, sondern viel mehr die Anbauart. In die Flanken der Berge wurden Terrassen eingearbeitet, welche von einem ausgeklügelten Bachsystem bewässert werden.
Wenn man dann ein bisschen durch diese Felder wandert und fährt, sieht man irgendwann nur noch Reis.
Es muss eine unglaubliche Arbeit gewesen sein, diese Terrassen anzulegen.
Unser Fahrer sagte uns, dass die hohen Berge im Hintergrund die Wolken aufhalten und es deshalb bis zu drei Stunden in der gegen pro Tag regnen kann.
Also ein perfekter Platz für den Reis, der viel Wasser braucht.
Dass es dort wirklich häufig und dann auch ausgiebig regnet, durften wir am eigenen Leib spüren.
Wir schlenderten gerade durch die Felder, als es wie aus Kübeln zu regnen begann.
Zum Glück konnten wir uns noch in ein nahes Restaurant retten, so wurden wir nicht ganz so nass und konnten, als es wieder aufgehört hatte zu unserm Fahrer und dem Auto zurück kehren.
Leider war nur das Auto da und der Fahrer verschwunden...
Anfangs dachten wir uns noch, der Regen wird ihn wohl auch überrascht haben und er steht irgendwo unter.
Als er aber nach 10 Minuten immer noch nicht auftauchte, waren wir dann doch etwas verärgert über ihn.
Das typische Deutsche können wir eben auch nach 7 1/2 Monaten noch nicht ganz abschütteln. :-)
Als er dann nach einer viertel Stunde doch kam und wir sahen wie er aussah, schämten wir uns ein bisschen für unseren (natürlich nicht ausgesprochenen) Ärger und hatten Mitleid mit dem Kerl.
Er stand pitschnass vor uns und fragte uns mit zwei Regenschirmen in der Hand, wo wir denn gewesen wären...
Er hat vergessen uns die Schirme mit zu geben und hätte uns dann gesucht!
Wir waren trocken, er war nass.
Als wir weiter fuhren und ich 10 Minuten später die allgemeine Eispause ausrief, zog er seine Schuhe aus, ließ Wasser heraus laufen, Wand seine Socken aus und fuhr von da an das Auto barfuss.
Sein Trinkgeld hatte er mit dieser Aktion sicher! Man muss sie einfach mögen die Balinesen!
Beim zurück fahren machten wir noch zwei Stopps an Tempeln und einem Wasserfall und kamen dann nach einem herrlichen Tag wieder wohlauf in unserm Hotel an.
Der vierte Tag stand dann nochmal im Zeichen vom Bummeln durch die Gassen Ubud`s.
Leider mussten wir dann schon wieder diese tolle Stadt verlassen. Die Zahl der in Ubud hängen gebliebenen Reisenden spricht aber dafür, dass man es hier auch länger aushalten würde.


















































Montag, 31. März 2014

Inselparadies und Straßenchaos: Die Gillis und Lombok

Nachdem wir abends nach einem relativ kurzen und sehr angenehmen Flug auf Bali gelandet waren, ging es erstmal nur in ein Hotel nahe dem Flughafen.
Wir hatten in Singapur nicht  besonders viel Zeit unseren Aufenthalt in Bali zu planen, da es dort einfach so viel anzusehen gab. So kamen wir gewissermaßen planlos nach Bali. Und ebenso planlos gings dann am Morgen zuerst einfach mal nach Kuta.
Kuta ist DER Touristenort in Bali schlecht hin. Es liegt nur 15 Fahrminuten vom Flughafen, hat einen ewig langen Sandstrand und ist gewissermaßen mit den angrenzenden Orten Seminyak und Legian zu einem großen Urlaubsort verschmolzen. Da man eben so schnell dorthin gelangt, ist diese Gegend besonders bei australischen Urlaubern besonders beliebt. Und wie könnte es dann auch anders sein, ist Kuta auch die Partymeile Balis…
Nachdem wir erst ein wenig umher geschlendert waren und von Strandverkäufern und –masseusen förmlich belagert wurden, beschlossen wir uns am Nachmittag auf einem Surfboard in die Wellen zu schmeißen.
Doch leichter gesagt als getan: Obwohl wir nicht nur das Board mieteten, sondern auch noch eine Stunde Unterricht nahmen, war das Surfen dann doch sehr herausfordernd! Unzählige Male landeten wir wieder im Wasser oder wurden unter den Wellen begraben. Doch wir schafften es dann doch auch stehend auf den Wellen zu reiten! Surfen macht unglaublich viel Spaß und ist aber für Ungeübte ebenso unglaublich anstrengend! Respekt an alle Surfer und ihre riesige Geduld und Ausdauer!
Für uns stand aber fest, in Kuta wollen wir nicht bleiben. So buchten wir gleich für den nächsten Morgen ein Fast Boat zu den Gilli Inseln.  Diese sind drei wirklich kleine Inseln zwischen Lombok und Bali. Es gibt dort keine Autos, keine Motorräder, nichts…Nur Fahrräder und Pferdekutschen. Autos sind auch gar nicht nötig, innerhalb von maximal zwei Stunden lockerem Spaziergang hat man die Inseln jeweils umrundet. Alle der drei Inseln sind umrahmt  von hellem Sandstrand und türkisblauem, warmen Meer. Viele Bungalows liegen unmittelbar am Strand. Wenn man quasi von seinem Hausstrand ins Meer geht und ein wenig umherschnorchelt, bekommt man bereits sehr viel zu Gesicht. Häufig sogar beim Schnorcheln die großen Green Sea Turtels. Weiter Innen auf den Inseln stehen Kühe herum und grasen. Viele der Einwohner hier sind Muslime, so hört man regelmäßig Muezzin rufen. Oft sogar von den der Nachbarinsel.  Es muss das Leben auf so einer kleinen Insel sein, das die Menschen entspannter macht und einen so wunderbar mitreißt. Doch wie sollte man sich bei solchen Sonnenuntergängen an so einem wunderbaren Ort nicht wohl fühlen und relaxen können. Aber falsch gedacht, wenn jetzt einer meint wir wären den ganzen Tag faul in der Sonne gelegen. Weit gefehlt! Dazu hatten wir ja gar keine Zeit! Wir waren so begeistern vom Tauchen hier, dass wir die meiste Zeit im Wasser waren! Vom Night Dive zum Deep Dive und 15 der riesigen Green Sea Turtles bei nur einem einzigen Tauchngang war alles dabei! So verging unsere Zeit auf jeder einzelnen Insel immer unglaublich schnell und schon bald waren wir auf der letzten der drei Gilli Inseln. Jede ist etwas anders. Auf Trawangang sind mehr Touristen, vor allem viele Junge. Nachts hört man lange die Musik aus den Bars und du könntest dir jedes Gericht mit „magischen Schwammerln“ bestellen. Gilli Meno ist sehr ruhig und es ist wirklich nicht viel geboten außer Strand, Sonne und Meer. Gerade deshalb hätten wir es hier noch viel länger ausgehalten und wären wohl dann nicht die ersten gewesen, die ungeplant länger geblieben wären…Die dritte Insel Gilli Air ist eine Mischung aus den ersten beiden. Hier finden sich auch noch die meisten Einwohner, die meist Fischfang betreiben.
Schließlich ging es dann aber weiter nach Lombok. Wir hatten hier nur einen kurzen Abstecher geplant, um einen Eindruck der Insel zu bekommen. So mieteten wir  uns einfach für drei Tage einen Roller und machten mit diesem immer Ausflüge. Und schon bald merkten wir, dass der Wettergott auf Lombok wohl etwas anderes plant als auf den Gillis. Häufig regnete es oft wie aus Kübeln und an den Bergen im Landesinneren hangen stets dunkle Wolken. Dies hielt uns aber nicht von unseren Ausflügen ab. Wir fuhren zu Hindu Tempeln im Landesinneren. Dabei kamen wir an so einigen Moscheen und vielen kleinen Reisfeldern vorbei. Auf Lombok  besteht der Großteil der Bevölkerung aus Muslimen, während auf Bali überwiegend Hindus leben. Wir fuhren also im Linksverkehr durch die wuseligen Straßen. Dabei waren weniger die Straßen das Übel (denn diese waren überwiegend  erstaunlich gut ausgebaut), sondern vielmehr die ganzen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer. Jetzt kamen zu den Pferdekutschen und den Fahrrädern noch Horden von Rollern, auf welchen so ziemlich alles und jeder  transportiert wurde, Autos und kleinen Lastwagen. Allerdings war weniger der Verkehr sondern eher die Orientierung ein Problem für uns. Man kann eigentlich nicht davon reden, dass es an uns oder der mangelhaften Beschilderung lag. Nein, zum Großteil gab es ganz einfach keine Schilder. Da muss man dann eben nachfragen. Doch da sich offenbar so manche Einheimische selbst nicht so ganz auskannten, wurde dann schnell der Weg zu unserm Ziel.
Wastl hat uns aber immer sicher durch das große Wuseln gelotst, während ich hinten drauf fleißig mit Fotografieren beschäftigt war und mich dabei ein klein wenig wie ein Paparazzi fühlte. Natürlich ließ er es sich auch nicht nehmen sich immer mal wieder mit so manch anderem Rollerfahrer ein kleines Rennen zu liefern. Dies endete meistens darin, dass sich alle vor Lachen bogen und wir mit einem Daumen - Hoch – Zeichen gegrüßt wurden, als wir überholt wurden oder eben selbst überholten J
Ich denke darin kann man gut erkennen, welche Art Menschen einem dort begegnen. Sowohl auf den Gillis als auch in Lombok waren alle, die uns begegneten äußerst freundlich. Klar muss man bedenken, dass wir allein durch unser Aussehen auf den ersten Blick als die Touris oder Reisenden erkannt werden. Allen ist klar, dass Touristen Geld ins Land bringen. Aber ich habe den Eindruck, die Menschen haben allgemein eine andere Art des Umgangs miteinander. Sie sind sehr freundlich, locker und lustig. Klar darf man als Tourist immer einen höheren Preis bezahlen, aber dennoch hatten wir nie das Gefühl komplett verarscht oder über den Tisch gezogen zu werden.  Leider war nicht immer mit allen ein Gespräch möglich, da dies ganz einfach an der Sprachbarriere scheiterte. So blieben bei uns so manche Fragen über Land uns Leute ungeklärt.
Geklärt haben wir aber auf Lombok wie die berüchtigte Durian-Frucht schmeckt bzw. riecht.
Wir kauften sie an einem Straßenstand und ließen die sehr stachelige Schale von einem Koch öffnen.
Nach zwei bissen der nicht ganz billig, dafür aber sehr glitschigen süßen Überraschung, ließen wir die Finger vom noch übrigen Fruchfleisch.
Wir schütteten die Überreste eine Plastiktüte, banden sie zu und machten darüber nochmal das gleiche Spiel.
Aber auch zwei Tüten Plastik hielten den Geruch der Stinkfrucht nicht von unseren Nasen ab.
Wir stufen die Frucht also ein unter: probiert haben wir`s, aber das ist auch alles was wir je wieder mit der Durian zu tun haben wollen! :-)
Allerdings gäbe es in Lombok noch einen ganz wunderbaren Vulkan, welcher in der Zukunft vielleicht einmal bestiegen werden möchte und auch die Komodo Insel mit den Komodovaranen sind nicht weit….Wenn wir also nur ein paar Tage auf Lombok waren, so können meine Fragen vielleicht irgendwann einmal doch noch geklärt werden.  J